Einsatz: Brand in Köbeln

Unterstützung der Feuerwehr bei der Sicherung und Niederlegung einer Brandruine. Parallel wurde durch die Feuerwehr ein Brandopfer geborgen.

Köbelner verbrennt im eigenen Haus

Bei einem Brand in einem Einfamilienhaus kam gestern Nachmittag der 62-jährige Hausbesitzer ums Leben. Er soll das Feuer selbst gelegt haben.

Bad Muskau. Als die Wehren von Bad Muskau-Stadt und Köbeln kurz vor 15 Uhr am Haus auf dem Prinzenweg 11 ankamen, da kamen sie nicht mehr weit. „Ein Stückchen die Treppe hoch ging’s noch, dann haben die Dielen schon nachgegeben, und wir mussten alle raus“, berichtete Detlef Jurz von der Köbelner Wehr. Zu diesem Zeitpunkt galt der Hausbesitzer (62 Jahre alt) als vermisst.

„Angesichts der Geschwindigkeit und des Ausmaßes des Brandes liegt die Vermutung nahe, dass hier Benzin oder Ähnliches zum Einsatz kam“, so die erste Einschätzung von Kreisbrandmeister Henry Kossack. Dieser Verdacht erhielt dadurch Nahrung, weil ein 20-Liter-Kanister mit Benzin verschwunden war. Der Sprit fürs Auto bzw. den Rasenmäher stand nicht am angestammten Platz am Haus.

Gegen 14.41 Uhr war die Leitstelle informiert worden, dass es in Köbeln brennt. Daraufhin wurden 50 Feuerwehrmänner aus Bad Muskau-Stadt und Köbeln, Weißwasser sowie Krauschwitz-Ost und West alarmiert.

Die Lebensgefährtin des Hausbewohners hatte vom Telefon der Nachbarn die Hilfe angefordert. Vorher war sie aus dem Haus geflüchtet. Dort hatte sich, wie Polizeisprecher Uwe Horbaschk berichtete, vermutlich ein Streit im Schlafzimmer zugetragen. „Er wollte Karina mitnehmen. Er wollte sie einsperren, doch sie hat sich losgerissen“, berichtete auch eine Bekannte aus Weißwasser von den Absichten des Vermissten. Vermutlich war zudem Alkohol bei der ganzen Sache im Spiel, wie es gegenüber der Heimatzeitung von mehreren Bekannten des gesuchten Mannes angedeutet wurde.

Derweil die Feuerwehrleute löschten, was das Zeug hielt, stand ein älterer Mann kopfschüttelnd vor dem Haus – Peter Smolka, der Vater des Vermissten. Doch beide haben nicht das beste Verhältnis, wie dieser erzählte.

Der Mann nahm kein Blatt vor den Mund, als es darum ging, seinen Sohn zu beschreiben. „Nicht mal zur Beerdigung seiner Mutter war er“, stellte Peter Smolka emotionslos fest. Das sei jetzt sieben Wochen her. Einen festen Kontakt zwischen den beiden Männern gibt es nicht, sagt er. Doch dann erzählt der Vater: „Er hat einen Zettel geschrieben. Darauf stand, dass er zu seinem Geburtstag niemanden sehen will. Mutti wird mir gratulieren, hatte er geschrieben.“ Heute wäre der Hausbewohner 63 Jahre alt geworden.

Wäre. Denn gestern gegen 17.30 Uhr wurde in dem Haus eine leblose Person gefunden. „Zwar konnte der Mann noch nicht zweifelsfrei identifiziert werden, aber wir gehen davon aus, dass es sich dabei um den Vermissten handelt“, so Polizei-Sprecher Uwe Horbaschk.

„Wir konnten nichts weiter tun, so schlimm wie es ist“, schaute Henry Kossack auf ein Haus, das nur noch eine Ruine darstellt. Bad Muskaus Bürgermeister Andreas Bänder zeigte sich vor Ort sehr betroffen über das Geschehene. „Nur gut, dass die anderen Häuser hier so weit weg stehen“, konstatierte er.


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