Wassermassen halten Ehrenamtler in Ostsachsen auf Trab

Schwere Sommerunwetter von Donnerstag bis Samstag forderten vor allem im Osten von Sachsen hunderte Einsatzkräfte sämtlicher Organisationen.

Schwere Sommerunwetter von Donnerstag bis Samstag forderten vor allem im Osten von Sachsen hunderte Einsatzkräfte sämtlicher Organisationen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts fielen in einigen Ortschaften in diesem Zeitraum bis zu 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. In zahlreichen Gemeinden des Landkreises Görlitz wurde im Laufe des Samstags Katastrophenalarm ausgelöst. Ein eigens eingerichteter Einsatzstab in Niesky koordinierte alle Maßnahmen und Einheiten.

In die örtliche Gefahrenabwehr waren auch diverse Einheiten des Technischen Hilfswerks eingebunden. Die erste Alarmierung erreichte den Ortsverband Görlitz am Samstag gegen 2:30 Uhr durch die Freiwillige Feuerwehr Ebersbach. Hier unterstützte man beim Befüllen von Sandsäcken und deren Verteilung. Ebenfalls mussten Gastanks, die durch die Wassermassen mitgezogen wurden, gesichert werden. Bereits gegen 3:00 Uhr entschieden die Führungskräfte des OV Görlitz einen Leitungs- und Koordinierungsstab einzurichten, da mit zahlreichen weiteren Einsatzaufgaben zu rechnen sei. Und so sollte es auch kommen:

Nach der Einsatzstelle in Ebersbach wurden die THW-Einheiten nach Sohland a. R. und Markersdorf verlegt. In Sohland drückten die Wassermassen, die in einen Keller eines Wohnhauses gelaufen waren, so stark auf den Boden des Erdgeschosses, dass sich dieser hob. Hier musste ein Entlastungspumpen und eine anschließende Abstützung dieser durchgeführt werden. In Markersdorf hat ein, durch die Wassermassen mitgezogenes, Fahrzeug eine Fußgängerbrücke aus der Verankerung gerissen. Diese musste durch das THW gesichert werden. Weiterer Bedarf an THW-Kräften ergab sich auch in Horka. Hier befanden sich die Deichanlagen noch im Bau, sodass es sich nur um Provisorien handelte. Diese mussten ebenfalls gesichert werden. Im Zuge dieser Einsätze erhöhten die Görlitzer Bevölkerungsschützer ihre eingesetzten Kräfte kontinuierlich auf zirka 31 Helferinnen und Helfer. Mit einem THW-Fachberater wurde zudem der Einsatzstab in Niesky unterstützt.

Am späteren Nachmittag erreichte dann das THW Görlitz der größte und gefährlichste Auftrag im Rahmen dieser Katastrophe. In Kemnitz war ein Regenrückhaltebecken vollgelaufen und der dadurch entstandene immense Druck drohte die Deiche zum Brechen zu bringen. Vor Ort wurde die Einsatzleitung der Feuerwehr bezüglich der Deichverteidigung beraten. Weiterhin wurden die freiwilligen Helferinnen und Helfer durch THWler beim Sandsackverbau unterstützt. Weiterhin entschied man, die Ortsverbände Bautzen und Zittau mit ihren Hochleistungspumpen zu alarmieren. Diese unterstützten mit 27 Helferinnen und Helfer. Mittels der zwei 5.000-Liter-Pumpen konnte ein Entlastungspumpen im Deichbereich durchgeführt werden. Der OV Zittau pumpte bis zirka 3:00 Uhr, der OV Bautzen bis 10:30 Uhr.

Über Nacht, aber zirka 2:00 Uhr, zog der OV Görlitz seine Einsatzkräfte, die bereits seit Stunden auf Hochtouren arbeiteten, für eine Erholungsphase ab. Der Einsatzstab in Niesky wurde über Nacht durch zwei Helfer und den Fachberater des Ortsverbandes Dresden unterstützt. Zudem halfen drei THW-Kräfte aus dem Ortsverband Kamenz der örtlichen Einsatzleitung am Regenrückhaltebecken bei Kemnitz bei den Vorbereitungen einer Evakuierung.

Ab 08:00 Uhr am Sonntag war auch der Ortsverband Görlitz wieder am Einsatzgeschehen beteiligt. Über den gesamten Tag verteilt, halfen die Görlitzer nun den örtlichen Feuerwehren bei der Beseitigung und Minderung von Gefahrenquellen. Beauftragt wurden sie unter anderem mit weiteren Pumparbeiten im Bereich des Regenrückhaltebeckens in Kemnitz. Aber auch Lenzarbeiten zur Entlastung der Kanalisationen wurden durchgeführt. Durch die Wassermassen sind auch zahlreiche Bäume entlang der Flussläufe in selbige gefallen und drohten Wasser zu stauen und so erneut Überschwemmungen zu verursachen. Auch hier unterstützte das THW unter anderem mit seinen Spezialwinden, um die tonnenschweren Bäume an die Ufer zu ziehen.

Am Sonntagabend konnte dann aufgeatmet werden. Der Deutsche Wetterdienst gab Entwarnung für den Start in die neue Woche. Mit weiteren kräftigen Niederschlägen sei nicht zu rechnen. Zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren wird der Ortsverband Görlitz jedoch weiterhin eine Einsatzbereitschaft bereithalten um notfalls schnell helfen zu können.

Text: Michael Schulze, Team Öffentlichkeitsarbeit des Landesverband Sachsen, Thüringen

Nachtrag: Auch auf thw.de gab es einen Artikel:

www.thw.de/SharedDocs/Meldungen/DE/Einsaetze/national/2012/07/meldung_002_unwetterwochenende.html


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